Alice - Spiel um dein Leben
von Kim Langner
Ein musikalisches Theaterstück über die Pianistin Alice Herz-Sommer
UA am 4.10.2022 an den Hamburger Kammerspielen
Konzipiert für 1 Schauspielerin
(in über 20 Rollen)
und 1 Klavier
Zu der Homepage von ALICE - SPIEL UM DEIN LEBEN
Die berührende Biografie von Alice Herz-Sommer, die das Konzentrationslager als Konzertpianistin überlebte, wird untrennbar mit Musik verwoben und zu einem poetischen Gesamtkunstwerk, das Genres sprengt. Konzert und Schauspiel. |
***nominiert für den Hamburger Theaterpreis - Rolf Mares***
***Natalie O'Hara ist mit diesem Stück für den FAUST in der Kategorie Darsteller:in Schauspiel nominiert***
Handlung:
Die Prager Pianistin Alice Herz-Sommer wird 1943 gemeinsam mit ihrem Sohn Stephan und ihrem Mann Leopold in das KZ Theresienstadt deportiert. Zwischen all dem Grauen, das sie dort erlebt, versucht sie ihrem Sohn eine Kindheit zu ermöglichen und kämpft um das Überleben ihrer kleinen Familie. Ihr Anker während dieser schrecklichen Zeit wird das Klavierspiel, denn inmitten des unmenschlichen Lageralltags ist es ihr erlaubt, gar befohlen, Konzerte zu geben.
Die Diskrepanz zwischen der Schönheit der Musik und dem Schrecken des Konzentrationslagers werden in diesem Theaterstück miteinander verwoben.
Ein Abend der Klavierkonzert, Biografie und Schauspiel in einem ist. Kunstformen werden vermischt und Gegensätze verbunden.
Eine Paraderolle für eine große Schauspielerin.
Kim widmet dieses Theaterstück ihrem Urgroßvater Heinz Lichtenstein, der ebenfalls nach Theresienstadt deportiert wurde und dort die Shoa überlebte.
Zur historischen Person Alice Herz-Sommer |
Während der zweijährigen Recherchen ist die Autorin Kim Langner nach London, Prag, Theresienstadt und Tel Aviv gereist. Sie sprach mit Alices Familie, mit Shoah-Überlebenden, mit Freundinnen von Alice (Zdenka Fantlova und Anita Lasker-Wallfisch), mit Zeitzeugen aus Theresienstadt, Freunden und ehemaligen Klavierschülern.
Dieses Schauspiel basiert auf ebendiesen Gesprächen, sowie auf zahlreiche Schrift- und Ton-Aufzeichnungen von Freunden, Familie und Journalisten ebenso wie auf Sekundärliteratur und Dokumentationsmaterial.
Auszug aus dem Interview mit Anja Del Caro für das Programmheft der Kammerspiele: Anja del Caro: Wie seid ihr auf dieses Projekt gekommen? Natalie: Seit ich vor vielen Jahren das erste Mal von Alice Herz-Sommer gehört habe, war ich fasziniert von ihrem Optimismus, ihrer Menschenliebe und ihrer Weisheit. Auch sie mit über 100 Jahren noch so schön Klavierspielen zu sehen, hat mich tief berührt. Ich habe schon damals überlegt, ein Projekt über sie zu machen. Außerdem wuchs in mir der Wunsch, eine Pianistin zu spielen und so hatte ich 2018 die Idee eine Lesung mit Klavier zu entwickeln. Als ich Kim Langner bat, mir bei der Umsetzung zu helfen, hatte sie plötzlich die Vision, daraus ein Stück für mich zu schreiben. Und François Camus sollte es inszenieren. Als der von der Idee auch direkt Feuer fing, setzte das diesen ganzen Prozess in Gang. Und als dann auch noch Matthias Stötzel zusagte, uns bei diesem ambitionierten Projekt zu unterstützen, gab mir das den Mut, es wirklich anzugehen. Kim: Natalie fragte mich, ob ich ihr für eine „Lesung mit Klavierspiel“ eine Strichfassung von der Biografie „Garten Eden inmitten der Hölle“ erstellen könnte. Ich wollte gerade „Klar“ sagen, da sah ich in einem Geistesblitz das Konzept vor mir: Ein Stück, in dem die Musik zum Spielpartner wird, Natalie in allen Rollen, allein mit Klavier, viel Pantomime ... Also antwortete ich: „Nein. Ich schreib’ dir ein Stück!“ Dass François das inszenieren muss, war ähnlich schnell klar. Anja del Caro: Welche Aspekte waren euch besonders wichtig in der Arbeit? Francois: Genau. Dieser Stil macht den ganzen Unterschied, überträgt den Zauber, den Humor, die Poesie. Er erfordert aber ein eigenes Handwerk und unterliegt eigenen Gesetzen. Natalie musste diesen Stil in Windeseile verinnerlichen, damit sie sich zu hun- dert Prozent auf ihr Spiel verlassen, und notfalls auch improvisieren, kann. Denn als wäre das allein nicht genug, spielt sie nebenbei noch – auswendig – ein halbes Klavierkonzert. Das alles erfordert unglaubliches Können und Konzentration. Und Natalie hat sich das Ganze mit wahnsinnigem Fleiß, Spielfreude und Kreativität angeeignet. Das, was sie an diesem Abend liefert, ist phänomenal! Anja del Caro: Eine große Qualität des Abends ist es, dass ihr es schafft, neben der Schilderung des ergreifenden Schicksals dieser Frau, ein gewisses Maß an Leichtigkeit in diesem Abend zu bewahren. Wie gelingt einem das? Was ist euer Gegengewicht? Francois: Alice war ein unglaublich positiver Mensch, ein Sonnenschein, der ständig gelacht hat. Auch in den schlimmsten Zeiten ihres Lebens. Ihr ein Denkmal zu setzen, ohne Charme und ohne viel Humor, wäre ganz falsch. |
UA am 4.10. an den Hamburger Kammerspielen
Presse
"Riesenapplaus, Blumen und Standing Ovations: An den Kammerspielen feierte das Publikum nach der gelungenen Uraufführung TV-Serienstar Natalie O'Hara. (...) Facettenreich und pointiert (...) Ein Theaterabend gegen das Vergessen, der lange nachwirkt."
Hamburger Morgenpost, 6.10.2022
"Fantastisch, berührend, musikalisch brillant."
BILD, 5.10.2022
"Der Abend ist ein bewegendes Denkmal an eine bewunderte Künstlerin und eine Hommage an die Kraft der Musik."
Trierischer Volksfreund, März 2023
"Das Stück ist ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte des Holocaust oder die Kraft der Musik interessiert. Es ist ein bewegender und inspirierender Abend, der lange nachwirkt."
Operngestalten.de
Bericht des NDR Kulturjournals über die Premiere
Szenenfotos © Bo Lahola
Grafik "Alice - Spiel um dein Leben" © Studio Eigengrau